Outing im engeren Kreis
Nachdem sich die Selbsterkenntnis gefestigt hat, stellt sich die Frage, wie man sie am Besten mit seinem Umfeld, wie engen Freunden und Familienangehörigen, teilt. Empfehlenswert ist es bei Personen zu beginnen, die bekanntermaßen offen sind und deren Reaktion gut eingeschätzt werden kann, da positives Feedback das Selbstvertrauen stützt, Übung im Ablauf eines Coming-out-Gesprächs schafft und dadurch möglicherweise weitere Gespräche vereinfacht werden. Sich anderen, unter Bedingung der eigenen Sicherheit, zu öffnen, gibt beiden Seiten die Möglichkeit ihre Gefühle, Ängste und Fragen anzusprechen und auszutauschen und kann stärkend unterstützend für weitere Schritte wirken. Wie zeitig und wem gegenüber dieses Coming-out stattfindet, ist eine persönliche Entscheidung, die niemand anderes übernehmen kann. Ein unterstützendes Argument für ein Outing zum richtigen Zeitpunkt sollte sein, dass Teile der eigenen Identität zu verbergen oder zu unterdrücken schädlich für einen selbst ist. Zudem gibt es heute viel bessere Informationsmöglichkeiten, durch den anonymen Zugang zu Informationsportalen und sozialen Netzwerken, ohne das engere Umfeld vorher darüber informiert zu haben, wenn das eine Gefahr für einen selbst darstellen würde.